Rezension: “Star Trek – Deep Space Nine: Utopia im Weltenbrand” (2024)

Ein weiteres Buch von Julian Wangler hat es auf Toms Reviewtisch geschafft.

Inhalt (Klappentext)

1993 startete mit Star Trek: Deep Space Nine der dritte Ableger von Gene Roddenberrys unsterblicher Science-Fiction-Vision. Die Serie rund um Benjamin Sisko und seine multikulturelle Crew sollte 176 Episoden füllen. DS9 sollte Fans mit dramatischem Storytelling und komplexen Charakteren begeistern. Dieses Buch widmet sich der vielfältigen Welt der Serie. Beleuchtet werden die sieben Staffeln und sämtliche Figuren, aber auch Mächte und Völker sowie einschneidende Ereignisse der Seriengeschichte.

Kritik

Mit “Utopia im Weltenbrand” legt Julian Wangler ein Buch zu Deep Space Nine vor und analysiert, wie schon im Picard-Band, diesmal eben die Serie um die Raumstation. Und in dieser Review analysieren wir quasi die Analyse der Serie. Das musste jetzt zum Beginn einfach mal gebracht werden.

Wie schon zuvor, so gibt es auch diesmal keine Reviews oder ein großes Aufhalten zur Entstehungsgeschichte der Serie. Das macht der Autor auch gleich zu Beginn im Vorwort wieder klar und ebenso kurz sind die entsprechenden Passagen. Nach diesem kurzen Intro gibt es zwar eine kurze Übersicht über die einzelnen Staffeln, aber auch das kann eher als softer Einstieg gewertet werden. Da es nicht zu lang ist, ist das an dieser Stelle auch durchaus passend.

Im Anschluss wird sich sogleich den Figuren gewidmet. Auch hier werden wieder Analysen der einzelnen Beziehungen und Charaktere aufgeführt, die sind aber diesesmal recht kurz. Waren sie mir im Picard-Buch noch ein wenig zu sehr ausgewalzt, so das sie gegen Ende doch etwas “fad” wurden (mein größter Kritikpunkt am Picard-Buch) so sind sie hier wirklich knackig kurz. Die einzelnen Helden werden sehr schnell abgehandelt und im Grunde werden nur die Kernpunkte der Charakterentwicklung dargestellt.

Das ist auf der einen Seite gut und passt auch in den Gesamtkontext, da so Langeweile gar nicht aufkommen kann. Auf der anderen Seite hätte man sich an der Stelle aber dann vielleicht doch ein Ticken mehr gewünscht, denn richtige Denkanstöße, warum etwas so ist, wie es ist, kommen so nur eher selten auf. Ausnahmen sind hier die etwas längeren Kapitel rund um Sisko oder etwa Dukat. Gerade bei letzterem wird sehr gut herausgestellt, dass er eigentlich bis heute der langlebigste Bösewicht mit der besten Charakterentwicklung ist. Denn einen Schurken, der einen über sieben Jahre begleitet, gibt es in der Tat bis heute nicht mehr im Star Trek-Universum. Zudem werden auch Punkte herausgearbeitet, wie, dass man wirklich glauben konnte, er würde auf die “gute Seite” wechseln, nur um dann eines Besseren belehrt zu werden. Genau diese Gedanken gingen mir auch damals, bei der Erstsichtung von Deep Space Nine, durch den Kopf.

Im Anschluss an die Charakteranalysen folgen die Betrachtungen der einzelnen Reiche bzw. Konstellationen der Serie. Hier wird zum Beispiel beschrieben, wie es den Romulanern während dieser Zeit so erging, wobei auch die Vergangenheit mit einbezogen wird. Das liest sich stellenweise leider etwas wie eine einfache Inhaltsangabe, da auch hier nur wenig Neues zutage gefördert wird, ist aber wieder angenehm kurz gehalten, was diese Schwäche wiederum kaschiert. Betrachtet man diesen Abschnitt aus der Sicht eines Neulings, so erhält man hier aber zweifellos eine gute Einführung.

Auch muss erwähnt werden, dass hier erneut nur Kanon-Quellen herangezogen wurden. Bücher bleiben weiterhin außen vor, was einigen Lesern, die diese nicht kennen, sicher auch entgegenkommt (Zum Bereich „Bücher“ kommen wir aber gleich noch). Und so schlecht, wie es vielleicht nun klingt, sind diese Passagen auch nicht, denn immer dann, wenn es mal etwas länger wird, z.B. beim Dominion, werden doch interessante Gedankengänge und Sichtweisen aufgezeigt.

Im Anschluss folgt ein kurzer Abschnitt über die Raumschiffe, der sicherlich auch wieder an Neulinge gerichtet ist, der sich dafür sogar erstaunlich gut liest. Allerdings erhebt er keinen Anspruch auf Vollständigkeit (oder wo ist die Keldon-Klasse geblieben?).

Im nun folgenden vorletzten Abschnitt kann der Autor aber seine Stärken erneut ausspielen und präsentiert weitere Analysen rund um die Serie. Und wer sich noch darüber aufregt, dass in „Picard“ etwa das Utopia von Roddenberrys Vision weggewischt wird, der kann hier schlüssig aufgedröselt bekommen, warum auch hier bereits Ansätze zu sehen waren und erste Kratzer in die Hülle kamen. Insofern ist dieser Abschnitt sicherlich der interessanteste des Buches. Und nein, die Nachfolgeserien wie das erwähnte „Picard“, sind hier NICHT Thema und werden gut außen vor gehalten.

Zuguterletzt gibt es nochmal knapp 50 Seiten über den DS9-Relaunch, also die Buchserie zu lesen. Das ist vielleicht wieder nicht jedermanns Sache, auch weil sich dieser Abschnitt eher wieder wie eine Inhaltsangabe liest, aber es ist schön, dass daran gedacht wurde. Leser, die mit der Buchreihe nicht so vertraut sind, werden die Ausführungen sicher interessant finden – auch wenn sie in gewisser Weise inzwischen obsolet sind. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Buch…

Rezension: “Star Trek – Deep Space Nine: Utopia im Weltenbrand” (2024)

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